Reimtexte


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Traurigkeitstraum

Nur ein kleiner Traum,
wie ich sitze auf einem Baum,
und schaue in die Welt,
wie sie sich am Leben hält.

Alles geht seinen gewohnten Gang,
alles und jeder hat seinen Klang,
mit dem er sich verrät,
doch zum deuten ist es zu spät.

Die Klänge verkommen zu einem Einheitschor,
in dem keiner tritt mehr hervor.
Verkommen zu einer Feierstimmung,
verliert die Traurigkeit ihre Bestimmung.

Und so leiden die vielen traurigen Seelen,
und keiner wagt sie zu zählen,
sondern verachtet sie wie jeder hier
und degradiert sie so zum Tier.

Das Sichtbar machen ihrer Traurigkeit,
führt nur zu innerer Einsamkeit.
Und so isolieren sie sich lieber äusserlich,
um sich zu retten innerlich.

Plötzlich beginne ich zu erwachen,
höre die anderen lachen,
und merke wie über meine Wange eine Träne rollt,
die eigentlich garnicht war gewollt.


Index-Nr.: 42
Verfasser: maphry
Verfassungsdatum: 31.10.2002
Veröffentlichungsdatum: 26.09.2003

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